"Auf den Spuren der Zisterzienser"
Am Sonntag, den 28.02.2016 um 13 Uhr machten wir uns auf den Weg nach Maulbronn. Dort nahm uns Frau Dworschak in Empfang und stimmte uns mit Worten von Hermann Hesse auf die heutige Wanderung ein. Bei unserer Wanderung stand ganz untypisch für Maulbronn nicht das Kloster, sondern die Kulturlandschaft im Vordergrund. So erklärte uns Frau Dworschak, dass es die Mönche der Zisterzienser waren, die Teiche und Weinberge anlegten und somit das Bild von Maulbronn prägten. Unser erster Stationspunkt war der bekannte Studentenbrunnen, dessen Quellmündung ein Sandsteinfrosch schmückt. Der Name Studentenbrunnen entstand durch die Schüler der Klosterschule. Seit 1556 gibt es im Kloster Maulbronn eine Klosterschule, auch heute noch nutzen die Schüler des staatlichen Gymnasiums den Brunnen als Erholungsoase. Auf unserer Wanderung genossen wir auch die Klosterweinberge, die sich auf schmalen Terrassen an den Hang schmiegen. Für die Mönche war der Wein das einzige Getränk, das ohne Bedenken getrunken werden konnte, da Quellen oft verunreinigt waren und somit schlimme Krankheiten hervorrufen konnten. Die Mönche sprachen nie von alkoholhaltigen Getränken, sondern bezeichneten den Wein als geistiges Getränk. Am Kloster angekommen erklärte uns Frau Dworschak, dass das Wort Torschlusspanik durch die abendliche Schließung der Klosterzugbrücke entstand. So besaßen die Klöster früher häufig eine Zugbrücke, und wer abends zu spät kam, wurde nach Schließen der Brücke nicht mehr hereingelassen. Am Rossweiher, einer der Teiche, der noch heute Wasser führt, konnten wir die seltene und einzigartige Flora und Fauna bestaunen. Der Rossweiher ist bereits seit 1937 als Naturschutzgebiet ausgewiesen und somit eines der ältesten Naturschutzgebiete in Baden-Württemberg. Der Weiher, der nur durch Regenwasser gespeist wird, ist heute sogar ein Teil des UNESCO-Welterbe. Im Heimatmuseum Schafhof begaben wir uns auf eine Reise in die Vergangenheit. Ob Krämerladen, Schulzimmer oder Krankenhauszimmer, hier konnte man einen kleinen Einblick in das Leben von früher werfen. Unsere Wanderung fand ihren Abschluss in der Gaststätte Klosterblick bei einem guten Abendessen, und in angenehmer Atmosphäre ließen wir die schöne Wanderung ausklingen. SS