150621 – Griesbach

Nachbericht zur Wanderung auf dem Bad Griesbacher Wiesensteig

Es war eine überschaubare Gruppe von 23 Personen, die am Sonntag in Gräfenhausen und
in Birkenfeld den Müller-Bus Richtung Bad Griesbach bestiegen. Schon die Fahrt über Freudenstadt und Kniebis durch die vielen Haarnadelkurven hinunter nach Bad Griesbach, anschließend ins enge wilde Renchtal beeindruckte die Wanderschar, denn unser Busfahrer musste sein ganzes Können aufbringen, die engen Kurven und Brücken zu bewältigen, um nicht an einem Hauseck hängen zu bleiben.
Der Wiesensteig zählt zu den Premiumwanderwegen, die seit 1999 bestimmte Anforderungen erfüllen müssen. Kernbestandteil sind 34 Kriterien, die für jeden Kilometer des Weges die Aufnahme von knapp 200 Merkmalen zum Wegeformat, zur Landschaft, ihren kulturellen Sehenswürdigkeiten und zivilisatorischen Barrieren, zum Wanderleitsystem und zu den Makrostrukturen des Umfeldes verlangen.
Wanderführer Stefan Bulling wählte den Wiesensteig nicht zuletzt deshalb aus, weil dieser 2012 als zweitbester Wanderweg Deutschlands ausgezeichnet wurde und weil er selbst ihn im Frühjahr letzten Jahres begeistert erwandert hatte. Und so konnten die 24 Wanderer – auch unser Busfahrer nutzte die Chance – den sehr abwechslungsreichen Weg erforschen, der es dem Wanderer ohne Karte durch sehr gute Beschilderung und Markierung leicht macht, sich zurechtzufinden.
Wir starteten am Höhengasthaus Herbstwasen, wo der Weg nordwärts sanft an der reizvollen wilden Rench ansteigt, die mit vielen Buntsandsteinbrücken immer wieder überquert werden will. Danach ging es über einen breiten Weg hinauf zur schönen Renchtalhütte, wo wir eine halbe Stunde zur Stärkung pausierten. Anschließend ging es wieder bergab über sanfte Bergwiesen. Dieser Abschnitt gilt als schönster Teil der Rundwanderung: Viele schöne Sitz- und Trinkgelegenheiten nutzten die Wanderer, um immer wieder ein Päuschen an landschaftlich reizvollen Stellen einzulegen, wo Bier-, Wein- und Schnapsbrunnen lockten, ob am Wiesensteigfenster, an den Himmelsliegen oder dem „Verschnuufer-Plätzli“. Auf der anderen Talseite ging es dann nochmal kräftig bergauf, teilweise mit erschwerten Wurzelwegen oder Buntsandsteinfelsen über kleinere Bachläufe, dann über Wiesen zurück zum Herbstwasen. Die Gruppe zog sich immer wieder auseinander und so konnte jeder sein eigenes Tempo laufen. Am Ende konnten alle trockenen Fußes wohlverdient ihr Essen im Herbstwasen in Empfang nehmen: erschöpft, aber um eine abenteuerliche Rundwanderung reicher. Erst bei der Heimfahrt öffnete der Himmel sein Pforten und ließ es kräftig regnen!
SB

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