Wanderreise in die Zugspitzregion Ehrwald/Tirol vom 20.09. bis 23.09.2018
Früh am Donnerstagmorgen, 20.09.2018 starteten wir mit 37 Wanderfreunden in einem Reisebus mit unserem Fahrer Ulf Wolter von Müller Reisen zu unserer viertägigen Wanderfahrt nach Ehrwald. Auch einige Mitglieder von der Gruppe Junge Familien waren dieses Mal wieder dabei. An der Raststätte Illertissen machten wir unseren ersten Stopp, wo wir mit einem Picknick und frischen heißem Kaffee von unserem Busfahrer Ulf verwöhnt wurden. Unter Bäumen machten wir es uns gemütlich und ließen es uns schmecken. Vielen Dank an die Metzgerei Ganzhorn fürs Anrichten der sehr leckeren Platten. Auch ein wenig Bewegung durfte nicht fehlen. Unter der Leitung unseres Nordic Walking Gruppenleiters, Julius Brandhuber, machten wir uns locker und fit für die Weiterfahrt. Vielen Dank an Julius, das war eine tolle Einlage.
Danach fuhren wir in Richtung Neuschwanstein. Schon von Weitem erstrahlte das weiße Schloss in seiner vollen Pracht. Es wurde im Jahre 1869 von König Ludwig II. in einer Bauzeit von 17 Jahren errichtet. Allerdings ist es nie fertig gestellt worden, da König Ludwig II. noch vor Fertigstellung des Schlosses unter mysteriösen Umständen zu Tode kam.
Mit dem Bus fuhren wir hinauf zum Schloss. Dort angekommen führte uns der Weg zuerst zur Marienbrücke, die einen herrlichen Blick ins Tal und auf das Schloss Neuschwanstein freigab. Auf der anderen Seite öffnete sich die Pöllatschlucht mit ihren schroffen Felswänden. Die Brücke wurde von König Ludwig II. von einem Holzsteg zu dieser eleganten freitragenden Eisenkonstruktion umgebaut. Nach dieser herrlichen Aussicht begaben wir uns zur Besichtigung in das Schlossmuseum. Wir bekamen einen Eindruck von der verschwenderischen Pracht, die in den Jahren von König Ludwig II. herrschte: Die Möbel waren handgeschnitzt und vieles weitere wurde in mühevoller Handarbeit hergestellt. Die Bühnenbilder des 2. Akts der Oper „Lohengrin“ und „Hof der Burg von Antwerpen“ verwendete der Maler Christian Jank als Vorbild für so manche Wandmalereien im Schloss. Beeindruckend war auch der imposante, etwa zwei Tonnen schwere Leuchter im Thronsaal. Auch der Thronsaal wurde nie fertig gestellt. Bis zu seinem Tod wurde König Ludwig II. in seinem Schlafzimmer gefangen gehalten. Eine sehr traurige Geschichte, das dieses Schloss erzählt und doch auch sehr interessant für alle Zuhörer.
Nach der Besichtigung fuhren wir mit dem Bus wieder hinunter und machten uns auf den Weg nach Ehrwald in unser Hotel Feneberg. Dort bezogen wir unsere Zimmer, ließen uns danach das Abendessen schmecken und den Abend gemütlich ausklingen.
Schon früh am nächsten Morgen, nach einem ausgiebigen Frühstück, teilten wir uns in zwei Gruppen auf. Die einen machten sich mit Wanderführer Martin auf den Weg zur Gamsalm (1.278 m). Die andere Gruppe fuhr mit dem Bus zur Talstation der Tiroler Zugspitzbahn. Mit der Kabinenbahn (für rund 100 Personen) ging es auf die Zugspitze – den höchsten Berg Deutschlands, mit einer Höhe von 2.962 m. Dort bot sich uns bei bestem Wetter ein traumhafter Ausblick. Die Berge der Schweiz, Österreich, Italien und Deutschland (4-Länder-Panoramablick) zeigten sich in ihrer ganzen Pracht, auch Schnee ließ sich in der Ferne erahnen.
Ein ganz besonderes Ereignis erwartete uns aber noch! Denn die vor gut einer Woche verunglückte neue Eibseeseilbahn wurde an diesem Tag in die Bergstation hinaufgezogen und Teile der Rettungsgondel geborgen. Aufgrund eines Bruchs der Sicherheitskette, war sie mit der Kabine zusammengestoßen. Nach diesem Spektakel besuchten wir das Museum „Faszination Zugspitze“ – Erlebniswelten und Schneekristallwelt, welches uns interessante Einblicke in die Geschichte der Zugspitze bot: 1926 wurde die erste Zugspitzbahn auf der Tiroler Seite erbaut. Diese wurde dann 1991 saniert und fährt seither im Zehn-Minuten-Takt über drei Pfeiler nach oben. Die Rückfahrt in der Gondel war nochmals ein Erlebnis, denn die Aussicht auf die Berge und auf den Eibsee war gigantisch. Auf dem Parkplatz der Talstation wartete bereits unser Fahrer Ulf auf uns. Ein Teil der Gruppe wanderte die 3 km nach Ehrwald zurück, die anderen ließen sich fahren. Nach einer kleinen Verschnaufpause im Hotel gingen wir nach Ehrwald in die Ortsmitte. Dort suchten wir die Schnapsbrennerei „Lienzgieseder“ auf, um in fröhlicher Runde die Brennerei anzuschauen und natürlich auch den einen oder anderen Schnaps zu probieren. Diese Brennerei besteht schon seit 1936 und ist ein Familienbetrieb mit 25 Mitarbeiter. Da kein Obst in Ehrwald wächst, wird das Obst vor Ort gemaischt und anschließend destilliert. Zusammen mit ausgewählten Rezepten, welche über Generationen stets verfeinert wurden, garantieren sie höchsten Trinkgenuss. Auch die umliegenden Hütten werden mit Spezialitäten und Sirup beliefert. 36.000 Liter Schnaps und 100 verschiedene Sorten lagern im Betrieb. Darüber hinaus werden auch spezielle Sorten immer neu kreiert und angeboten. Gekauft wurde natürlich auch fleißig. Alle gingen zufrieden und mit vollen Taschen ins Hotel. Wir bedanken uns sehr herzlich bei Herrn Arnold Liezengieseder für die Führung und den schnellen Termin. Durch den Tipp von Familie Polzer und Brigitte Bohnenberger kamen wir zu dieser kurzfristigen Einlage, vielen Dank dafür. Bei einem wieder reichhaltigem Abendmenü und in einer anschließenden geselligen Runde mit interessanten Gesprächen und lustigen Spielen ließen wir den Tag ausklingen.
Am nächsten Morgen fuhren wir nach einem reichhaltigen Frühstück über Biberwier und Lermoos zur Talstation der Ehrwalder Alm. Dort trafen wir auf unsere Wanderführer Thomas und Martin. Beide Gruppen gingen den Rundweg zum Seebener Wasserfall. Dieser Weg ist ein richtiger Erlebnispfad für Junge und Junggebliebene. Der Wasserfall hat Trinkwasserqualität, wird im Ort gesammelt und speist auch im Winter die Schneekanonen. Wir beobachteten auch Kletterer in dem Seebergersteig auf dem Weg zur Seeberger Alm. An den Trockenhütten für Heu ging es nun wieder zurück an die Talstation. Anschließend fuhr die Gruppe der Kurzwanderer mit der Gondel hinauf zur Ehrwalder Alm und umrundeten den Almsee. Dieser See ist künstlich angelegt und dient auch hier nur der Speisung der Schneekanonen. Die Gruppe der Langwanderer mit Wanderführer Thomas hingegen wanderten hinauf zur Ehrwalder Alm. Unterwegs trafen sie auf einen Gamsbock, der ihren Weg kreuzte, was natürlich ein ganz besonderes Erlebnis war. Nach diesen schönen Wanderungen verabschiedeten wir unsere Wanderführer Thomas und Martin sehr herzlich und bedankten uns bei ihnen. In der Tiroler Hütte wurden wir u. a. mit Kaiserschmarrn und anderen ausgewählten Speisen verköstigt. Danach ging es teilweise zu Fuß und mit der Bahn abwärts zur Talstation. Mit dem Bus fuhren wir ins Hotel zurück. Dort klang der erlebnisreiche Tag aus.
Den letzten Tag begannen wir mit einem super Frühstück. Mit Wehmut nahmen wir Abschied von Ehrwald und vom Hotel Feneberg. Auf der Rückfahrt machten wir Halt in Garmisch Partenkirchen. Am Olympiastadion stiegen wir aus und nahmen den Weg zur Partnachklamm. Sie ist 699 m lang, die Tunnel haben eine Läge von 247 m, die Höhe der eisernen Brücke beträgt 68 m, Höhendifferenz der Klamm 80 m und die höchste Felswand beträgt 86 m - ein tolles Erlebnis, diese Klamm zu durchqueren. Im Anschluss besichtigten wir die Skischanze, danach stärkten wir uns im Olympiahaus für den Heimweg. Über Mittenwald und Krün ging es vorbei am Karwendelgebirge, an der Schöttelkarspitze sowie der Soiernspitze und am Walchensee hinab an den Kochelsee. Bei einigen von uns war dies ein Weg in die Vergangenheit, die dann in Kochel und Murnau ein Ende nahm. In Dasing legten wir noch einen kleinen Zwischenstopp ein, um auf dem Bauernmarkt Kaffee und Kuchen zu genießen.
Nach diesen vier schönen erlebnisreichen Tagen kamen wir in Birkenfeld wohlbehalten wieder an und verabschiedeten uns wehmütig voneinander. Eines steht jedoch fest: Nächstes Jahr möchten alle wieder mit, die Wanderreise hatte bei jedem eine bleibenden Eindruck hinterlassen. Wir bedanken uns sehr herzlich bei unserem „Chauffeur“ Ulf Wolter und Müller Reisen für die Organisation der Reise. (MK)