Zum „Ranzenpuffer“ in den Schönbuch
Am Sonntag, den 26.02.2017 trafen sich 33 Wanderfreunde zur Nachmittagswanderung in den Schönbuch. Der Schönbuch erstreckt sich auf 156 Quadratkilometern und ist der älteste Naturpark Baden-Württembergs. Seit langer Zeit wird er von Menschen beeinflusst. Im 18. Jahrhundert nutzte man den Wald noch als Schweinweide oder Hutewald für Rinder und Schafe. Auch Sandstein wurde abgebaut und zum Bau von Häusern genutzt. Eine Besonderheit aus dem Schönbuch war der Stubensand. Sandstein wurde zu feinem Sand zermahlen und damit wurden Holz- und Steinböden gescheuert. Erst nach 1818 ersetzte die Scheuermilch den natürlich gewonnen Sand. Durch den noch winterlichen Laubwald gelangten wir an den 1982 angelegten Sommertalweiher. Trotz schönsten Wetters wollte keiner der Wanderer die Gelegenheit zum Eisschwimmen nutzen. An der großen Fresseiche saßen in früher Zeit oft Waldarbeiter und verspeisten über dem Feuer gegrilltes Wild, und auch der eine oder anderer Wanderer, der vorbeikam, bekam einen Bissen ab. An der Fresseiche fressen heute nur noch die Käfer. Um der Eiche die Ehre zu erweisen, gab es pünktlich um drei Uhr - zur Kaffeestunde - Fastnachtskuchen. Unser Weg führte weiter durch sonnendurchflutete Wälder, in denen jedoch der „Ranzenpuffer“ sein Unwesen treibt. Der Ranzenpuffer war einst ein Jägersmann, der dem Wein, den Weibern und dem Kartenspiel mehr zugetan war als der Arbeit. Nach seinem Tod wurde er für mehrere hundert Jahre zum Geist verurteilt. Gern erschreckte er arglose Wanderer und Holzleseweiber. Besänftigen ließ er sich nur mit einem leckeren Likör. Wir taten es ihm gleich und genossen einen Heidelbeerlikör. Vorbei an den Werteichen des Schönbuches, die versteigert werden, kamen wir zum Wildgehege. Das Damwild, was sich von uns nicht aus der Ruhe bringen ließ, wurde 1600 aus Kleinasien eingeführt und diente den Königen und Adligen als zusätzliches Jagdwild. Nach 2,5 Stunden erreichten wir das Naturfreundehaus Herrenberg. Dort stärkten wir uns und ließen den Nachmittag in gemütlicher Atmosphäre ausklingen. Der Bus der Firma Müller-Reisen brachte uns sicher wieder nach Hause. Bilder unserer Wanderung findet Ihr unter www.swv-birkenfeldgräfenhausen.de