Unsere Besenwanderung – beliebt, wie eh und je
Die Verantwortlichen haben ja schwer gebangt, ob man wohl trocken den Besen erreichen würde.
Den ganzen Morgen hat´s geregnet, während der Fahrt hat´s geregnet - und just beim Aussteigen aus
dem Bus am Wanderparkplatz hinter Oberderdingen hat´s aufgehört! Heide, welche Beziehungen hast
Du nach oben? Mit zugeklappten Schirmen ist man durch die Fluren gewandert, durch die Weinberge
erst leicht bergan, dann wieder leicht bergab, und das Ziel der Wanderung, das Weingut Plag, hat man
schon von weitem gesehen. Und die Sonne hat ganz schüchtern versucht, auch noch a bissle zu
scheinen… Der Weinort Kürnbach hat überrascht, nicht nur mit gepflegten „Armeleutehütten“ am
Ortsrand, sondern auch mit historischen Fachwerkhäusern und einigen stattlichen schön renovierten
Gebäuden im Ortskern. Und einen Kelterbaum haben sie dort auch aufgestellt, genau so einen, wie wir
in Gräfenhausen in der Kelter stehen und dort gelegentlich in Betrieb haben. Ob die Kürnbacher ihren
Kelterbaum wohl auch noch ab und zu zum Pressen nutzen? Jetzt war´s nicht mehr weit bis zum
Besen, in dem sich die Nichtwanderer schon mal zu Plags selbergebackenem Hefezopf niedergelassen
hatten. Und jetzt hatte man die Qual der Wahl, denn die Speisekarte dort ist reichhaltig, reichhaltiger
als das übliche Besenangebot. Und auch der Günther hat sein geliebtes Lammragout wieder gekriegt!
Gute zwei Stunden hat´s gedauert, bis alle endlich satt waren, genügend geprostet und auch genug
geschwatzt hatten. Und der Omnibus war auf der Rückfahrt genau so voll wie auf der Hinfahrt,
nämlich bis auf den letzten Platz besetzt. Fahrer Paul hat uns sicher und zuverlässig wieder nach
Hause gefahren. Bloß das gemeinsame Singen, wie es Heide gern gehabt hätte, das ist nichts
geworden… Heide, die Organisatorin, hat allerdings zu bedenken gegeben, dass es immer schwieriger
wird, einen Besen als Wanderziel zu finden. In der offiziellen Öffnungszeit kriegen die Besenwirte
eine derart große Gruppe nicht unter, und außerhalb der üblichen Zeiten mag keiner mehr aufmachen,
wegen Personal und Bevorratung und und… Die Familie Plag ist aber anscheinend bereit, uns auch
weiterhin vor/nach den offiziellen Öffnungszeiten separat zu bewirten. Damit ist gesichert, dass diese
beliebte Veranstaltung auch in den kommenden Jahren wieder angeboten werden kann. Und dem
Kerle, der für die Wanderung verantwortlich ist, dem wird schon eine neue Wanderroute einfallen…
(hm)