Schmankerlreise durch die Steiermark vom 25.09. bis 29.09.2019
Pünktlich um 6.00 Uhr startete der Reisebus der Firma Müller mit unserem Fahrer Udo Kleinheinz in Gräfenhausen. Ein kurzer Stopp wurde noch bei der Metzgerei Ganzhorn eingelegt, um unser Picknick mitzunehmen. Gegen 6.15 Uhr stiegen dann die restlichen Teilnehmer in Birkenfeld zu. Unser Gepäck wurde eingeladen und wir wurden alle freundlich von unserem Fahrer begrüßt. Die Fahrt ging über die Autobahn Stuttgart-Ulm-München. Kurz vor München machten wir auf einer Raststätte Pause. Dort verspeisten wir die Platten und Brötchen der Firma Ganzhorn und unser Fahrer Udo verwöhnte uns mit leckerem Kaffee. So konnte unsere Fahrt fortgesetzt werden in Richtung Chiemsee-Salzburg-Mondsee über die Autobahn Seewalchen bis nach Kloster Admont. Dort besichtigten wir das Kloster und machten eine Stunde Pause. Richtung Leoben-Graz ging die Fahrt weiter bis nach Niklasdorf, das an der Eisenerzstraße liegt, zum Brücklwirt, unser Endziel. Nach dem Bezug der Komfortzimmer wurden wir herzlich vom Wirt, Alfred Friedl, mit einem Willkommenstrunk begrüßt. Mit einem 4-Gänge-Menü endete der Tag.
Am nächsten Morgen nach einem reichhaltigen Frühstücksbüffet ging die Fahrt Richtung Graz. Unsere Führung begann zusammen mit Heidemarie am Stadtgarten, der zurzeit unter dem Motto „Steirischer Herbst“ steht. Die Stadt Graz ist die Steirische Hauptstadt und zweitgrößte Stadt in Österreich mit fast 300.000 Einwohnern, nach der Hauptstadt Wien mit zwei Millionen Einwohnern und vor der Stadt Linz mit 206.895 Einwohner. Dies ist seit 2019 amtlich. Die Geschichte Graz beginnt vor 900 Jahren und gehört als einer der schönsten Städte und mit ihrer erhaltenswerten Altstadt seit 1999 bzw. 2010 zum Weltkulturerbe. Die Voraussetzung für das Weltkulturerbe ist, dass die Bauelemente und Dächer im Originalzustand erhalten bleiben. Dies ist oft mit einigen Schwierigkeiten verbunden, da die Materialen teilweise nicht mehr hergestellt werden.
Am Stadtbrunnen vorbei ging es mit unserer Stadtführerin Heidemarie zum Schlossberg. Dort fuhren wir mit dem Fahrstuhl hinauf. Auf dem Schlossberg stand ehemals eine Burg als Sicherung für Graz, und die Truppen Napoleons konnten diese Festung nicht einnehmen. Das Friedensabkommen von Freiherr Hackher zu Hart beinhaltete die Zerstörung der Festung. Der Uhrturm wurde von den Grazer Bürger erstanden und steht heute auf dem Schlossturm. Dazu gehört auch ein herrlich gepflegter Park. Überhaupt hat Graz viele kleine Grünanlagen, die sehr gepflegt sind. Eine richtige blühende Oase. Auf dem Schlossberg verabschiedeten wir uns von unserer Führerin und bedankten uns sehr herzlich bei ihr für ihre Ausführungen. Mit dem Fahrstuhl ging es wieder nach unten, obwohl es auch noch eine Rutsche gab, die nach unten führte. Nach einer Kaffeepause fuhren wir zurück zu unserer Unterkunft. Nach einer kurzen Pause ging es mit einem kleinen Bus mit unserem Wirt hinauf auf die Brücklalm (ca. 830 m). Mit einer „Alm-Olympiade“ fing der Abend an. Mit Kegeln, Nägel einschlagen und Dosen werfen hatten wir eine große Gaudi. Mit steirischen Köstlichkeiten wurden wir dann vom Brücklwirt, seiner Tochter und dem Team verwöhnt und mit Musik von einem Steirischen Harmonika wurden wir unterhalten. Der Abend ging richtig zünftig zu Ende.
Am zweiten Tag nach einem reichhaltigen Frühstück erwartete uns unser Führer Hermann, der uns die nächsten zwei Tagen auf der Reise durch die Steiermark begleitete. Wir fuhren über die Gerberl-Pass-Straße, wo uns ein sagenhafter Blick über das Steirische Weinland und bis nach Tschechien erwartete. Unser Ziel war an diesem Tag das Lipizzaner Gestüt Piper, die Heimat der Pferde der Spanischen Hofreitschule in Wien. Dort wartete Anja auf uns, die uns das Gestüt und die Zucht der Lipizzaner zeigte. Diese edlen Pferde werden hier noch gezüchtet, weil sie sonst vom Aussterben bedroht sind. Hier wird eine gesunde und nachhaltige Auslese getroffen. Mit sieben Monaten bekommen die Fohlen schon ihre erste Hufe, da sich diese sonst verformen kann. Der Hufschmied zeigte uns, wie der Huf geformt wird und speziell auf jeden Huf angepasst wird. Nach acht Wochen wächst das Horn 5 mm und dadurch ist dieses Beschlagen nötig. Die Hufe werden heute nicht mehr von Hand hergestellt, sondern fertig angeliefert. Nur die Lehrlinge müssen sie noch von Hand bewerkstelligen. Nach einem Jahr werden die Fohlen von den Stuten gedränt, diese kommen schwarz und grau auf die Welt. Sie brauchen vier Jahre, bis sie ihr weißes Fell erhalten und die Ausbildung beginnen. Manchmal schlägt die Natur Kapriolen und sie bleiben ganz schwarz, dann gelten sie als Glückspferde. Sie werden als Kutschpferde oder als Reitpferde ausgebildet, und zwar für die Spanische Hofreitschule Wien. Zum Schluss schauten wir noch die verschiedenen Kutschen vom Landinger bis zur Hochzeitkutsche an. Danke Anja für die interessante Führung.
Weiter ging es nach Bärnbach zur Hundertwasserkirche mit ihrer faszinierten Fassade und Innenraum. Die Bergleute und Arbeitern der Glashütte übernahmen 1948 die Finanzierung und den Aufbau der Kirche. Sie ist der heiligen Barbara gewidmet, die im Jahr 306 lebte. Sie wurde von ihrem Vater grausam hingerichtet, weil sie zum Christentum wechselte und sich taufen ließ.
Die Kirche wurde von dem Künstler Hundertwasser 1987/1988 mit Keramik-Applikationen umgestaltet. Um die Kirche stehen sieben Bögen, diese sind rund und mit verschiedenen Religionssymbolen versehen. Entlang der Schilcher Weinstraße fuhren wir zum Mittagessen in einen Buschenschank (Besen), wo wir mit zünftigen steirischen Köstlichkeiten verwöhnt wurden. Im Anschluss besichtigten wir die Kürbiskernmühle Farmer-Rabensteiner in Bad Gams. Etwa drei bis vier Kilo Kürbiskerne braucht man für ein Liter Steirisches Gold, so wird das Kürbiskernöl in der Steiermark genannt. Mit 70 bis 80 Grad werden die braunen Kerne geröstet und dann mit 300 bar kalt gepresst. Das Angebot in der Kernmühle ist groß. Es wird nicht nur Öl angeboten, sondern auch Kürbiskerne in verschiedenen Geschmacksrichtungen von süß, salzig und scharf, die man alle versuchen kann. Angeboten werden auch 300 verschiedene Sorten an Essig und Schokolade. Es war für jeden was dabei. Mit guter Laune fuhren wir in Richtung Niklasdorf zum Brücklwirt. Der Abend endete mit einem harmonischen und lustigen Beisammensein.
Den nächsten Tag begannen wir mit einem reichhaltigen Frühstück. Unser Führer Hermann begrüßte uns gut gelaunt, denn heute stand eine Fahrt durch die Schilcher Weinstraße und das ganze Weingebiet, das die Steiermark zu bieten hat. Die Fahrt ging Richtung Klagenfurt, um dann an der Steirischen Weinbauschule Silberberg Halt zu machen. Hier gingen wir durch den Weinberg entlang des Weinlehrpfads in Richtung der Aussichtplatte, weiter zum Aussichtsturm, wo wir einen sagenhaften Ausblick hatten. Anschließend kehrten wir wieder zurück zum Bus. Entlang der Sausaler Weinstraße fuhren wir zum Buschenschank Strauß in Petzles. Dort erwartete uns der Wirt mit besonderen Weinen zum Probieren. Dazu gab es ein zünftiges steirisches Vesper. Mit einem kleinen Konzert auf der steirischen Harmonika machte uns der Sohn vom Wirt eine besondere Freude. Der Tag war natürlich noch nicht zu Ende, über Kitzeck und zum Frauenberg führte uns der Weg ins Schloss Seggau. Mit den 14, von den Römern eingemauerten Grabsteinen sowie der größten Glocke, die Seggauer Liesl, mit einem Durchmesser von 12 Meter und einem großen Weinkeller mit überdimensionalen Holzfässern war dieses Schloss sehr beeindruckend. Da war der Tag perfekt und wir konnten die Heimfahrt zum Brücklwirt antreten. Dort angekommen verabschiedeten wir uns herzlich von Hermann und bedankten uns für die tolle Führung. Unser Wirt hatte noch ein kleines Rätsel vor dem Essen für uns. Die Auflösung sollte erst am Tage unserer Abfahrt bekannt gegeben werden, also ließen wir uns das letzte Menü noch einmal munden. Der Tag klang richtig gut aus.
Am nächsten Morgen nahmen wir mit einem lachenden und mit einem weinenden Auge Abschied vom Brücklwirt. Natürlich nicht ohne unser Quiz noch auszuwerten. Der 3. Preis war ein „Weinabend zu zweit“ (Zwiebel zum Auseinanderschneiden und der Abend ist zum Weinen). Der 2. Preis war eine Übernachtung für zwei nach Wahl (zwei Schlaftabletten) und der 1. Preis ein BMW (Brot Mit Wurst). Alle hatten natürlich eine riesige Gaudi. Wir bedankten uns bei Familie Friedl und dem Team für die tolle Bewirtung und die sehr gute Unterkunft. Bei schönstem Wetter starteten wir zurück in die Heimat.
Mit einem kleinen Zwischenstopp in Österreich fuhren wir nach Deutschland Richtung Chiemsee nach Bernau zum „Alten Wirt“. Hier machten wir Mittag und genossen die Bayrischen Spezialitäten. Danke Udo für den tollen Einfall zur Reservierung des Lokals. Anschließend setzten wir unsere Fahrt über München, Augsburg und Ulm fort. Auf dem Bauernmarkt in Dasing machten wir noch mal Halt. Gegen 19.15 Uhr kamen wir in Birkenfeld an. Wir bedankten uns bei Udo Kleinheinz für die tolle Zusammenarbeit und die Organisation. Auch einen herzlichen Dank an Firma Müller Reisen. Außerdem möchten wir uns bei den 27 Mitreisenden für die Pünktlichkeit vor Ort und die tolle Stimmung, die jeden Tag herrschte, Dank sagen. Alle Teilnehmer haben Lust, das nächste Jahr wieder eine Wanderfahrt mitzumachen.
(mk)