Nachbericht zur Wanderreise „Bamberg, Mainfranken & Fränkische Schweiz“ vom 15. bis 18. September 2016
Unsere zweite viertägige Wanderreise in diesem Jahr führte uns nach Mainfranken, Bamberg und in die Fränkische Schweiz. Auf unserer Fahrt nach Mainfranken haben wir uns vor Würzburg bei einer kleinen Pause und einer tollen Vesperplatte für den kulturellen Teil dieses Tages gestärkt. In Würzburg besichtigten wir den barocken Hofgarten und die Residenz, von Balthasar Neumann für die Fürstbischöfe von Schönborn erbaut. Wir besichtigten die Hofkirche der Residenz, welche Balthasar Neumann architektonisch interessant im Südflügel mit reichster Ausstattung erstellt hat. (Altargemälde von Giovanni Battista Tiepolo, Stuckzier von Antonio Bossi und dekoriert von Lucas von Hildebrand). Wir wollten die reiche Vergangenheit Würzburgs, die heute noch in ihren Bauwerken von hohem künstlerischem Rang sichtbar wird, erleben. In Bamberg haben wir in zwei Gruppen, bei Führungen durch den Bamberger Dom, seine Geschichte und die glanzvollen Kunstwerke von der Romanik bis zur Gotik bestaunen können. (Grabmal von Kaiser Heinrich II und Kaiserin Kunigunde von Tillmann Riemenschneider, Bamberger Reiter, ein Altar von Veit Stoß, Grabtumba des Papstes Clemens II, Adamspforte, Gnadenpforte, Fürstenpforte.) Im Diözesanmuseum glänzt der Sternenmantel Kaiser Heinrich II. und das früheste, fast vollständig erhaltene Ornat des Papstes Clemens II, aus der Mitte des 11. Jahrhunderts. In weiteren Führungen auf dem Domberg besuchten wir die Alte Hofhaltung mit Historischem Museum, die Neue Residenz mit Staatsgalerie. Hier betrachteten wir das berühmte Gemälde „die Sintflut von Hans Baldung Grien“. Der Kaisersaal in der Neuen Residenz strahlt heute noch die Pracht und authentische Atmosphäre eines fürstlichen Schlossbaus aus. Zum Abschluss der Führung besuchten wir den Rosengarten der Residenz mit herrlichem Blick auf Bamberg. Nach so viel kulturellen Höhepunkten ließen wir den ersten Tag der Reise im Landhotel Augustin in Schwabthal bei Bad Staffelstein ausklingen. Am zweiten Tag gab es eine kurze Busfahrt nach Romansthal. Von dort ging unsere Wanderung hinauf zum Staffelberg. Hier hatten wir einen der schönsten Panoramablicke auf Mainfranken und wanderten über sein Hochplateau hinüber zur Wallfahrtskirche Vierzehnheiligen. Das letzte große Bauwerk von Balthasar Neumann. Wir hatten das Glück, dass durch das Spiel der Orgel dieser sakrale Bau zu einem besonderen Erlebnis wurde. Mit dem Bus fuhren wir durch das breite Maintal und Bad Staffelstein hoch zum „Berggasthof Banzer Wald“ zum Mittagessen. Vor uns lag dort landschaftsbeherrschend die beeindruckende Barockanlage des ehemaligen Benediktinerklosters Banz. Leonhard Dientzenhofer und sein Bruder Johann Dientzenhofer erbauten die Klosterkirche, und von Balthasar Neumann wurden um den prächtigen Ehrenhof die Klostergebäude zu einer repräsentativen Vierflügelanlage ergänzt. Nach einem Blick in diese großartige Klosteranlage und Kirche fuhren wir hinunter nach Bad Staffelstein, mit seinem wunderschönen Rathaus, der Geburtsort von Adam Ries. Am dritten Tag ging es mit dem Bus durch das Wiesenttal mit seinen bizarren Jurafelsen und mäandrierenden Flusslauf in die Fränkische Schweiz, vorbei an Hollfeld und Waischenfeld nach Gößweinstein. Hier besichtigten wir die Basilika und die Burg Gößweinstein. Von der Burg hatten wir einen tollen Ausblick auf die Täler der Fränkischen Schweiz, die tief eingeschnitten Täler und hochaufragenden Felsen, deren strategisch günstige Lage im Mittelalter den Bau von Burgen anregte. So finden wir hier etwa achtzig Festungen und Schlösser und weit mehr als hundert Ruinen. Über das Felsendorf Tüchersfeld ging es nach Pottenstein. Hier unternahmen wir eine größere Wanderung durch eines der unberührtesten, schönsten Täler der Fränkischen Schweiz, das obere Püttlachtal. Die Kurzwanderer gingen unterhalb einer der ältesten Burgen der Fränkischen Schweiz, hoch über Pottenstein gelegen, zu einem schönen Waldcafé. Zum Abschluss kehrten wir in einen fränkischen Gasthof ein und fuhren durch die Täler der Fränkischen Schweiz zurück. Unsere Ausflüge waren ausgelegt für Langwanderer und Teilnehmer, die nur kleinere Wanderungen durchführen konnten. Am letzten Tag der Reise hatten wir eine zweistündige Stadtführung durch die bürgerliche Stadt Bamberg, eine Inselstadt zwischen dem rechten und linken Regnitzarm gelegen. Thema: „Faszination Weltkulturerbe Stadt Bamberg.“ Die Stadtführer erwarteten uns an der Konzerthalle, von dort ging es der Regnitz entlang, mit Blick auf das Fischerviertel (klein Venedig) in die Bürgerstadt von Bamberg. Vorbei an großartigen Antiquitätengeschäften und Brauereigaststätten, wie das bekannte „Schlenkerla“, mit seinem schwarzen Rauchbier. Von der Schranne zum Steg, mit dem berühmten Blick auf das Alte Rathaus mit der Oberen und Unteren Brücke. Hinüber zum Wasserschloss Geyerswörth, zum Gerberviertel am Teilstück des alten Ludwigkanal (1845 eröffnet). In die Innenstadt zum Grünen Markt mit dem Neptunbrunnen. Gegenüber die Martinskirche (ehem. Jesuitenkirche.) mit ehemaligen Jesuitenkolleg und Innenhof. Eine ruhige Oase inmitten der Stadt. Zurück zur Regnitz und Blick zum Domberg, Dom und Neue Residenz und hoch über der Stadt das Kloster St. Michael. Die Stadt ist auf sieben Hügeln erbaut wie Rom. Der größte unversehrt erhaltene Altstadtkern Europas, ein Gesamtkunstwerk aus zehn Jahrhunderten. Abgerundet wurde die Wanderfahrt in einem historischen Gasthof mitten in Bamberg. Bei einem fränkischen Essen und einem Rauch- oder Kellerbier ließen wir die Reise ausklingen. Mit vielen, neuen und schönen Erlebnissen in einer faszinierenden Landschaft und kulturellen Höhepunkten ging unsere vergnügliche und erholsame Wanderreise zu Ende.
FG