150322 – Wöschbach

Nachbericht zur Nachmittagswanderung

Aus den angedrohten drecketen Schuhen ist nix geworden, dazu war´s einfach zu trocken, aber sonst hat bei der Nachmittagswanderung von „Wandern und Freizeit für Alle“ alles geklappt wie versprochen! 28 Paar Stiefel sind zum Bahnhof gestiefelt – einer war sogar barfuß, aber das war dem Wanderführer sein Hund… Und die S-Bahn hat nicht einmal Verspätung gehabt, und sogar Sitzplätze für einen jeden. So ist man dann bis Kleinsteinbach gefahren, dort ausgestiegen und als erstes den Hang rechts der Pfinz hinaufgewandert – und der war steiler, als mancher gedacht hat. Man hat´s schnaufen hören. Doch oben hat die prächtige Aussicht entschädigt; die Sonne kam hervor, man konnte erkennen, dass der Himmel manchmal blau ist, und vor allem hat man gemerkt, dass man sich in der Geografie doch nicht so gut auskennt.

Ist das Göbrichen? Wo ist jetzt die Schwanner Warte? Ach, das ist die neue Autobahnbrücke! Man kam aus dem Gucken schier nemme raus – schließlich hat man fast den halben Enzkreis vor Augen, wenn man auf die Höhe zwischen Remchingen und Wössingen hinaufgeht. Wer´s nachmachen will – ab Singen kann man hochfahren. Nachdem man sich hinreichend sattgesehen hatte, ist man in den Wald hineingewandert – auch, um dem doch unangenehm kalten Ostwind zu entgehen. Dieser Ostwind war auch schuld dran, dass man sich den Abstieg nach Wöschbach erspart und den Ort nur von oben anguckte. So weiß man jetzt zwar, wo Wöschbach liegt und wie Wöschbach aussieht, aber wie es in Wöschbach aussieht, weiß man immer noch nicht. Vielleicht ein ander mal. Da oben vom Waldrand aus bot sich jetzt eine prächtige Aussicht auf Karlsruhe und die Rheinebene; die Abendsonne hat das Ganze hübsch beleuchtet, bloß Pfälzer Wald und Vogesen waren allenfalls zu ahnen. Dafür konnte man sich trefflich darüber streiten, ob jener rauchende Schlot zur Raffinerie oder zum Kraftwerk gehöre, und wo die drei Windräder denn eigentlich genau stünden. Von nun an ging´s bergab – zunächst an einem Naturschutzgebiet entlang, einer aufgelassenen Lehmgrube, berühmt für seltene Pflanzen, dann an einem Biobauernhof vorbei, und schließlich längs der Bahnlinie nach Berghausen hinein ins „Laub“. Ein schönes altes Wirtschäftle, gepflegte alte Bausubstanz, ein kleiner Saal im 1. Stock, grad groß genug für alle Mitwanderer. Auch die Bedienung war flott und die Küche, die eigentlich erst um Sechse aufmachen wollte, hat bis 18 Uhr auch alle mit Schnitzel, Toast und was auch immer versorgt. So ist man dann in aller Gemütsruhe auf den Zug um 19 Uhr 11 gewandert und hat sich, wieder ohne Umsteigen, nach Hause fahren lassen – bloß dass diesmal wohl die Hälfte der Truppe bis Pforzheim stehen musste. Der allgemeinen Freude über den gelungenen Ausflug hat´s keinen Abbruch getan, und mehr als einer hat dem Wanderführer berichtet, er habe nie im Leben gedacht, dass man in dieser Gegend – praktisch direkt vor unserer Haustür! – so eine schöne Wanderung machen könne… Ha gell, was man beim Schwarzwaldverein so alles erlebt!
h.e.m

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